Böhmische Verpel

Verpa bohemica (Krombh.) J. Schröt.

Die Runzel- oder Böhmische Verpel (Verpa bohemica) ist eine Pilzart aus der Familie der Morchelverwandten. Die runzelig-faltige Kappe ist lediglich an der Stielspitze angeheftet, der Stiel jung wattig ausgefüllt und später gekammert hohl. Dieser Schlauchpilz fruktifiziert im Frühjahr und gilt als selten, kann aber gebietsweise in Massen auftreten.

Böhmische Verpel (Verpa bohemica) Foto: Jürg Rothenbühler

Die Runzel-Verpel bildet bis 15 cm hohe Fruchtkörper, die in Hut und Stiel gegliedert sind. Der etwa 2–5 cm hohe und 2–3 cm breite Hut sitzt glocken- oder walzenförmig auf dem Stiel. Er ist nur am abgerundeten Scheitel mit dem Stiel verwachsen und hängt ansonsten frei über dem Stiel herab. Die Hutoberfläche ist unregelmässig runzelig/hirnartig oder mit hervortretenden Längs- und dazwischenliegenden Querrippen strukturiert, ihre Farbe reicht von gelb über ocker- bis dunkelbraun. Die Rippen sind häufig dunkler. Die Hutunterseite ist dagegen kontrastierend weißlich bis ockerfarben. Der jung wattig ausgestopfte Stiel ist im Alter gekammert hohl und wird bis zu 15 cm lang. Er hat erst eine weissliche Farbe, später gelbliche bis ockerliche Farbtöne und ist mit flockig-kleiigen, manchmal ringförmig angeordneten Schüppchen bedeckt. Das wachsartig-brüchige und etwas zähe Fleisch riecht und schmeckt unauffällig.

Böhmische Verpel (Verpa bohemica) Foto: Jürg Rothenbühler

Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von April bis Mai, in Flussauen oft in grosser Zahl. Allerdings fruktifiziert die Spezies nicht jedes Jahr.

Die Böhmische Verpel ist grundsätzlich essbar, obgleich sie der Buchautor Hans E. Laux nicht als Speisepilz deklariert. Es wird empfohlen, den Pilz wegen seiner Seltenheit zu schonen. Zum Speisewert schreibt Gisela Lockwald in ihrem Pilzkochbuch, dass die Fruchtkörper zwar angenehm nach Pilz schmecken sollen, aber jedes morchelähnliche Aroma vermissen lassen.

Textquelle: Wikipedia