Gemeiner- oder Winter-Trompetenschnitzling
Tubaria furfuracea (Pers.:Fr.) Gillet oder Tubaria hiemalis Romagn. ex Bon
Der Gemeine Trompetenschnitzling inklusive des Winter-Trompetenschnitzlings ist eine Pilzart aus der Familie der Risspilzverwandten (Inocybaceae). Es handelt sich um einen relativ kleinen und häufigen Pilz mit einem fleisch- bis rostbraunen und hygrophanen Hut. Auch die Lamellen und das Sporenpulver sind mehr oder weniger rost- bis ockerbraun. Der Pilz lebt auf totem Holz und anderen pflanzlichen Überresten.
Foto: Tim Sage, Mushroom Observer
Der 1–5 cm breite Hut ist feucht rotbraun, fleischbräunlich bis zimtrostbraun gefärbt. Bei Trockenheit neigt er dazu, sehr stark auszublassen (Hygrophanität s. Bild unten). Der meist halbkugelförmige Hut hat am Scheitel einen kleinen, angedeuteten Nabel. Im Alter verflacht er zusehends und die Mitte ist dann bisweilen niedergedrückt. Der Hutrand ist nur undeutlich durchscheinend gerieft, die Oberfläche ist zumindest jung leicht schorfig-filzig. Oft ist der Rand noch durch weissliche Velumreste wie mit einer Steppnaht gesäumt.
Die Lamellen sind jung blass ocker, später rostocker gefärbt und stehen mässig gedrängt. Sie sind am Stiel breit angewachsen oder laufen kaum merklich daran herab. Die Lamellenschneide ist flockig besetzt. Das Sporenpulver hat eine lebhaft ockerbraune Farbe.
Der 2–6 cm lange, 2–5 mm dicke und etwas zähe Stiel zeigt eine fleischbräunliche Färbung und ist weisslich flockig oder schuppig überfasert. Er ist hohl und besitzt weder einen Ring noch eine Ringzone. Die Stielbasis ist oft weissfilzig. Das Fleisch ist dünn, blass bräunlich und fast geruchlos. Es schmeckt pilz- bis schwach rettichartig.
Foto: Massimo Biraghi, http://www.funghiitaliani.it
Einige Autoren unterscheiden zwischen dem Gemeinen Trompetenschnitzling und dem Winter-Trompetenschnitzling. Während der Gemeine Trompetenschnitzling ein ausgesprochener Sommerpilz ist und von Juni bis August wächst, findet man in den Wintermonaten den sehr ähnlich aussehenden Winter-Trompetenschnitzling (T. hiemalis), den die meisten Autoren heute für artgleich halten.
Der Trompetenschnitzling wird in nahezu allen Ausprägungen des Rotbuchen- und des Hainbuchen-Eichenwaldes gefunden. Er wächst in Nadelwäldern und Forsten und in Auwäldern und Weidengebüschen. Man findet ihn aber auch in Baumschulen, an Straßen- und Wegrändern und in Garten- oder Parkanlagen. Er ist ebenso Bestandteil von Hecken- und Waldrandgesellschaften. Der Pilz lebt saprobiontisch auf Holz- und Rindenstückchen, kleinen Zweigen, Holzhäcksel, Rindenmulch und Sägemehl, aber auch auf Kräuter- und Grasresten. Bisweilen findet man ihn sogar auf Koniferenzapfen, auf Stümpfen und Wurzeln.
An seinem Standort kommt er meist gesellig bis rasig vor. Manchmal sind auch einige Fruchtkörper büschelig verwachsen. Die Fruchtkörper erscheinen ganzjährig, der Pilz bevorzugt aber das Winterhalbjahr und ist am häufigsten zwischen November und Mai.
Der Gemeine Trompetenschnitzling gilt als ungeniessbar.
Textquelle: wikipedia