Warzige Hirschtrüffel

Elaphomyces granulatus Fr.

Im Frühjahr findet man im Bergwald am Boden viele aufgescharrte Stellen. Oft findet man darin noch angefressene oder ganze Exemplare der Hirschtrüffel. Hirschtrüffel (Elaphomyces) sind eine Pilzgattung, die unterirdisch wachsende Fruchtkörper bilden. Es existieren weltweit rund 65 Arten von Hirschtrüffeln, davon in Europa etwa 18 Arten. Die am weitesten verbreitete Art ist die Warzige Hirschtrüffel (Elaphomyces granulatus). Am zweithäufigsten ist die netzartige oder kleinwarzige Hirschtrüffel (Elaphomyces muricatus).

Warzige Hirschtrüffel                   Foto: Jürg Rothenbühler 8.4.2018, Hürital Unterägeri

Hirschtrüffel bilden wie alle Trüffel im weiteren Sinne hypogäische, d. h. unterirdische knollenförmige Fruchtkörper, die mit einer Peridie versehen sind. Ihre Sporen sind stachelig-rundlich und sind braun bis violettbräunlich gefärbt.

Warzige Hirschtrüffel                   Foto: Jürg Rothenbühler 8.4.2018, Hürital Unterägeri

Ökologie und Vorkommen:

Hirschtrüffel sind Mykorrhiza-Pilze, die mit verschiedenen Baumarten eine Symbiose eingehen. Allerdings sind die sichtbaren Hirschtrüffel nur die Fruchtkörper des Pilzmycels, das ganzjährig wächst. Im Gegensatz zu den oberirdisch nur saisonal (insbesondere im Herbst) wachsenden Fruchtkörpern anderer Pilzarten wachsen die Fruchtkörper der Hirschtrüffel ganzjährig. Sie sind für den Menschen meist ungeniessbar, werden aber gerne von Schweinen, Hirschen und Rehen aufgespürt und gefressen.

Warzige Hirschtrüffel                   Foto: Jürg Rothenbühler 8.4.2018, Hürital Unterägeri

Da die Hirschtrüffeln hohe Mengen an 137Cs speichern, wurde auch im Wildschweinfleisch ein hoher Anteil dieses radioaktiven Metalls festgestellt. Wildschweine sind die einzige Wildart, bei der die 137Cs-Kontamination seit dem Tschernobyl-Unfall in einigen Gebieten Deutschlands auf relativ hohem Niveau stagniert.

Viele Arten der Hirschtrüffeln sind häufig, werden aber durch die versteckte Lebensweise nur selten gefunden. Einige Arten werden durch Arten der Kernkeulen parasitiert. Alle Arten von Kernkeulen, die auf Hirschtrüffel parasitieren, werden neuerdings von der ursprünglichen Gattung Cordyceps abgetrennt und in eine eigene Gattung (Elaphocordyceps) gestellt. Die Hirschtrüffeln sind eine relativ isoliert stehende Gruppe und sind nicht näher mit den Echten Trüffeln verwandt.

 

Textquelle: Wikipedia