Die Hallimasche  bilden eine Pilzgattung mit mehreren, schwer unterscheidbaren Arten beziehungsweise Kleinarten. Einige Arten befallen auch lebende Bäume, bringen diese zum Absterben und gelten deshalb als Forstschädlinge.

Die Typusart ist der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea).

Foto: Jürg Rothenbühler 01. Sept. 2013

Merkmale

Der bräunliche bis honiggelbe Hut ist mit dunklen, büscheligen und haarigen Schüppchen bedeckt, die zum Rand hin in ihrer Anzahl abnehmen, im Alter können sie auch ganz fehlen. Der Hut bleibt am Rand während des Wachstums lange eingerollt. Gerne halten sich in diesem geschützten Hohlraum die beiden Glanzkäfer Cychramus luteus und C. variegatus auf. Diese verursachen auf den Lamellen bräunliche, unappetitliche Flecken. Später verflacht der Hut und kann im Alter manchmal auch eine niedergedrückte Form annehmen. Die Lamellen stehen dicht und laufen ein wenig am Stiel herab. Sie sind weiss bis rötlichgelb gefärbt. Die Sporen sind farblos, weshalb tiefsitzende Exemplare durch das reichlich abgeschleuderte Sporenpulver weiss bestäubt erscheinen können. Der bis zu 20 Zentimeter lange Stiel ist wegen büscheligen Hervortretens oft gekrümmt. Er ist gelblich-braun gefärbt und wird nach unten dunkler. Unterhalb der Manschette ist der Stiel häufig mit flockigen Schüppchen besetzt. Die Stielbasis ist bis auf den Honiggelben Hallimasch im engeren Sinne anfangs deutlich knollig verdickt. Das Fleisch des Hutes ist zart, der Stiel später zäh-faserig. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal der Hallimasche ist das kratzende Gefühl im Rachen, das bei einer Kauprobe nach etwa einer Minute einsetzt.

Die Hallimasche befallen lebendes wie totes Holz. Im Inneren verursachen sie eine Weissfäule. Zunächst entziehen die parasitisch lebenden Pilze den Wirtspflanzen so viele Nährstoffe, dass sie schnell absterben. Danach können sich die Pilze noch viele Jahre lang saprotroph vom Totholz ernähren.
Einige Hallimasche zählen zu den gefährlichsten Forstschädlingen, da sie in der Wahl ihrer Wirte sehr flexibel sind. Sie können die allermeisten Gehölze (Laub- und Nadelholz, alle möglichen tropischen Plantagen-Bäume bis hin zu Ölpalmen, selbst Reben, Brombeeren und sogar Kartoffeln) besiedeln. In Europa zählen lediglich Weisstanne und Eibe zu den wenigen Ausnahmen, die nicht befallen werden. Oft werden zum Beispiel durch Dürre oder Borkenkäfer vorgeschädigte Bäume bevorzugt.

Foto: Jürg Rothenbühler 01. Sept. 2013

Etymologie

Zur Herkunft des deutschen Namens gibt es widersprüchliche Angaben: Einmal soll er wegen seiner angeblich kurativen Wirkung bei Hämorrhoiden von „Heil im Arsch“ kommen. Eine andere etymologische Deutung leitet ihn von „hal (glatt, schlüpfrig) im Arsch“ ab, da die Hallimasche im rohen oder ungenügend gekochten Zustand eine stark abführende Wirkung haben, es wird auch eine lautmalerische Ableitung vom "Hall" durch erzeugte Blähungen unterstellt.

Speisewert

In jedem Fall sind die Pilze in rohem Zustand giftig. Auch können gelegentlich, trotz korrekter Zubereitung, Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Gründlich (zum Beispiel acht Minuten lang) gegarte Hallimasche sind aber in vielen Gegenden, beispielsweise dem nordostitalienischen Venezien und auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei sehr beliebte, in Zentnermengen gesammelte und vermarktete Speisepilze. Der zähe Stiel wird meist entfernt.

Biolumineszenz

Eine Besonderheit der Hallimasche ist die Fähigkeit ihrer Myzelien zur Biolumineszenz, das heisst das Pilzmyzel und insbesondere frisch vom Myzel durchwuchertes Holz, kann – in völliger Dunkelheit mit blossem Auge gut erkennbar – durch chemische Prozesse ein kaltes Leuchten erzeugen: „Leuchtendes Holz“. Als Ursache dafür gilt - ähnlich wie bei den Leuchtkäfern ("Glühwürmchen") - die Reaktion von Luciferin mit dem Enzym Luciferase unter Mitwirkung von Sauerstoff, welche Licht abgibt.

Textquelle: wikipedia